Gotthard – Pass über die Zentralalpen nach Italien

Der Alpenpass St Gotthard führt auf über 2000 Metern Höhe über das Gebirge. Die Gotthardstraße verläuft vom Kanton Uri in den Tessin, Andermatt und Airolo verbindet der Übergang. Die Teufelsbrücke über der Schöllenschlucht sowie das Surorow-Denkmal zählen zu den Attraktionen der Strecke. Die Passtrasse wird im 19. Jahrhundert errichtet und gilt als wichtigster Weg von Nord nach Süd über die Alpen. Doch schon früher – im Mittelalter – kamen Händler über den St Gotthard. Die Kapelle des Heiligen Gotthard aus dem 12. Jahrhundert ist bis heute erhalten geblieben. Nach der Befestigung der Straßen beginnt der Postkutschenverkehr über den St Gotthard Pass.

Der Berg wird bald nicht mehr nur über-, sondern auch durchquert: Eisenbahnen tuckern durch den Stollen im Gotthardmassiv. Fast ein Jahrzehnt später errichtet man parallel dazu einen Straßentunnel. Ab 1980 fahren Automobile durch den Gotthardtunnel. Jeder, der über die Autobahn A2 Richtung Süden will, passiert ihn. Stau gibt es vor allem während der Ferienzeit. Im Gegensatz zur Passstraße ist der Gotthardtunnel das ganze Jahr für den Verkehr freigegeben. Wird das Verkehrsaufkommen zu hoch, lässt man Fahrzeuge nur in kleinen Gruppen in den 15 Kilometer langen Tunnel fahren, damit der Verkehrsfluss nicht im Inneren zum Stillstand kommt.

Mit der Eisenbahn unterwegs am St Gotthard

Ab 1872 beginnt der Bau des Eisenbahntunnels durch das Gotthard Massiv. Zehn Jahre später ist es dann endlich soweit: Der Gotthard-Scheiteltunnel für die Gotthardbahn ist vollendet. Der Bau hat mehr Zeit und Geld in Anspruch genommen, als von den Bauherren eingeplant war. Zahlreiche geologische Probleme erschwerten die Durchführung, Unfälle dezimierten die Zahl der Arbeiter. Den Opfern des Tunnelbaus ist am Bahnhof von Airolo ein Denkmal errichtet worden. Ein neuer Tunnelstollen für den Eisenbahnverkehr, der Gotthard-Basistunnel, wird momentan vorgetrieben. Die Strecke durch das Gotthardmassiv wird 57 Kilometer lang sein. Voraussichtlich ab 2016 sollen die ersten Züge verkehren. Der Wilhelm-Tell-Express passiert auf seiner Fahrt ins Tessin den Gotthard Tunnel – ohne Stau.

Wer am Gotthardmassiv entlang reist und die Schweizer Landschaft genießt, sitzt wahrscheinlich in einem Zug der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB). Die Bahngesellschaft befährt über 140 km des Schweizer Schienennetzes in den Kantonen Graubünden und Uri. In Zusammenarbeit mit der Rhätischen Bahn ist die Matterhorn Gotthard Bahn für den Betrieb des Glacier Express verantwortlich. Stationen sind unter anderem Andermatt und Zermatt, das beliebte Reiseziel am Matterhorn.

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