Lauberhorn – Der Ski alpin World Cup in Wengen

Ein Berg im Berner Oberland ist in die Geschichte des Skisports eingegangen: das Lauberhorn. Der Skiclub Wengen, genauer zwei Herren namens Ernst Getsch und Christian Rubi, rief das Abfahrtsrennen auf dem Lauberhorn ins Leben. Das war anno 1930. Mittlerweile organisiert die FIS – der Internationale Skiverband- das Sportereignis. Die Skigrößen messen sich in den beiden Disziplinen Abfahrt und Slalom. Die Rennpiste ist mit rund 4,5 Kilometern die längste Strecke der FIS World Cup Abfahrten.

Spektakuläre Streckenabschnitte sind nach waghalsigen Wintersportlern benannt, die sich hier im Ski alpin die Ehre gaben. Der Russi-Sprung kommt von Bernd Russi, einem Schweizer Skisportler, der für die Medien einen filmreifen Sprung hinlegte. Die Minsch-Kante gilt als gefährliche Stelle und erhielt ihren Namen nach dem Schweizer Jos Minsch, der sich dort in den 60er Jahren schwer verletzte. Im Canadian Corner kriegten die kanadischen Mitstreiter 1982 die Kurve nicht mehr und purzelten auf die Piste. Ebenfalls nach einer Serie von Stürzen ist das Österreicherloch betitelt worden: Beim Lauberhornrennen von 1954 stürzten die österreichischen Skisportler an der gleichen Stelle. Unter ihnen auch Toni Sailer, der in den folgenden vier World Cups stets als Sieger hervorging. Der Fahrer mit den meisten Siegen beim Lauberhornrennen ist Karl Molitor, der von 1939 bis 1947 sechsmal auf dem Siegertreppchen stand.

Wengen steht Kopf beim Lauberhornrennen

Das Internationale Lauberhornrennen in Wengen ist ein Klassiker unter den Abfahrten im Ski alpin. Dem Tourismus in der Jungfrau-Region kommt das Lauberhornrennen zugute. Denn viele Besucher reisen extra wegen des Skispektakels an. Sie wollen mit eigenen Augen sehen, was sie bisher nur als einer der vielen Zuschauer am Fernsehbildschirm mitverfolgen konnten. Sie wollen hautnah mitfiebern, wenn die internationalen Ski-Asse an der ältesten und längsten Skiabfahrt des Ski alpin gegeneinander antreten.

Nach dem Start auf 2315 Metern müssen die Sportler den Russisprung und den Sprung am Hundschopf meistern. Der steile Hang ist eine temporeiche Herausforderung für die Skisportler. An der Minschkante geht es dann rasant in eine Kurve mit Richtungswechsel um fast neunzig Grad. Beim Hanneggschuss beschleunigen die Skifahrer, rauschen mit 150 Stundenkilometern die Piste hinab. Sobald sie das Österreicherloch erfolgreich hinter sich lassen, ist schon fast Zieleinlauf. Die letzten Kurven – und nach ein paar aufregenden und turbulenten Minuten ist Rennen vorbei. Am schnellsten fuhr bislang ein Italiener die Abfahrt beim Lauberhornrennen.

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