Jungfraubahn – Zahnradbahn zum Jungfraujoch

Adolf Guyer-Zeller legt 1893 die Pläne für den Bau einer Zahnrad- Eisenbahnstrecke bis hinauf aufs Jungfraujoch vor. Bei einer Zahnradbahn wird die Eisenbahn zusätzlich durch Zahnräder angetrieben. Das wird notwendig, wenn immense Steigungen überwunden werden müssen. Drei Jahre später beginnt die Konstruktion.

Als Ausgangspunkt der Jungfraubahn soll die Bergstation Kleine Scheidegg dienen, die bereits durch die Wengernalpbahn erschlossen ist. Guyer-Zellers Ehrgeiz ist es zu verdanken, dass in der Schweiz der höchste Bahnhof Europas auf dem Jungfraujoch errichtet wurde. Als die Jungfraubahn in Betrieb genommen wird, nutzen wenige Menschen das Transportmittel. Erst nach dreißig Jahren sprengt man die Millionengrenze. Das ist heutzutage völlig anders. Eine Tour mit der Jungfraubahn zum Jungfraujoch ist sehr beliebt, so dass man pro Jahr eine halbe Million Besucher zählt!

Die Reise mit der Jungfraubahn beginnt an der Station Kleine Scheidegg an der berüchtigten Eigernordwand. Zwei Tunnel – durch die Bergmassive von Eiger und Mönch – muss die Zahnradbahn durchqueren, um ans Ziel zu gelangen. Diese Stollen machen den Großteil der neun Kilometer langen Strecke aus, nämlich knapp über sieben Kilometer. An der Station Eismeer findet man sich in der eisigen Gletscherwelt auf über 3000 m wieder. Ab hier fährt die Jungfraubahn mit moderater Steigung von nur 6 Prozent bis zur Endstation Jungfraujoch.

Das komplizierte und ehrgeizige Bauvorhaben Jungfraubahn

Die Verlegung des oberirdischen Schienenstranges bis zur Station Eigergletscher geht noch recht schnell. Zwei Jahre nach Baubeginn ist sie fertig. Guyer-Zeller vermutet, dass bis 1904 die gesamte Strecke vollendet sein wird. Doch das soll der ehrgeizige Mann nicht mehr erleben. Im Jahre 1899 rafft ihn eine schwere Lungenentzündung dahin. Zu diesem Zeitpunkt ahnt niemand, wie lange es noch dauern soll, bis die Jungfraubahn tatsächlich fährt.

Bevor die Schienenstrecke verlegt werden kann, müssen erst die Bergmassive per Tunnel passierbar gemacht werden. Immens hartes Felsgestein erschwert den Durchbruch, hat aber auch Vorteile: der Tunnel ist ohne zusätzliches Mauerwerk stabil. Allerdings schaffen die Arbeiter manchmal kaum mehr als einen Meter Tunnel pro Tag. Die Arbeiter gehen hohe Risiken ein, werden bei Sprengungen verletzt oder von Steinschlägen überrascht. Die Aussichtsplattform Eigerwand weiht man 1903 feierlich ein. Das liegt weit hinter dem Zeitplan. Sechzehn Jahre dauert es, bis die komplette Strecke der Jungfraubahn endlich anno 1912 eröffnet werden kann!

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