Eindrücke von der St.-Gotthard-Bahn solange sie noch fährt!

Sie gehört wie die Berghänge und Bergwälder der Alpen und zu den beliebtesten Fotomotiven in der Schweiz: Die St.-Gotthard-Bahn. Gleichsam verbindet sich mit ihr auch eine technische Meisterleistung, die Höhen der Alpen auf der Fahrt vom Schweizer Immensee zum italienischen Chiasso zu überwinden.

St. Gotthard-Bahn – technische Meisterleistung des 19. Jahrhunderts

Entstanden ist die St.-Gotthard-Bahn unter den technischen Möglichkeiten vor 1882. Nach Berücksichtigung der Lokomotivleistungen ist eine Streckenführung ausgewählt worden, die fünf verschiedene Streckabschnitte beinhaltet. Dies ist die Talbahn von Immensee nach Erstfeld, die Nordrampe zwischen Erstfeld und Göschenen, der Gotthard-Scheiteltunnel zwischen Göschenen und Airolo, die Südrampe von Airolo nach Biasca und zuletzt wieder eine Talbahn von Biasca nach Chiasso.

In Doppelschleifen zieht die Sankt Gotthard-Bahn den Berg hinauf

Die planungs- und bautechnischen Meisterleistungen werden vor allem in den Bauabschnitten der Rampen und dem Gotthard-Scheiteltunnel deutlich. Nach Erstfeld oder Amsteg folgen die beiden sehenswerten Brückenbauten der Chärstelenbach-Brücke und die 77 m hohe Intschireuss-Brücke. Bei der anschließenden Doppelschleife von Wassen wird ein Höhenunterschied von 200 m auf einem sehr begrenzten Raum überwunden. Auf der weiteren Fahrt nach Chiasso folgt hinter Göschenen der Gotthard-Scheiteltunnel, der seinerzeit der längste Eisenbahntunnel der Welt gewesen ist. In ihm werden einige Spurwechsel vollzogen. Auf der anschließenden Südrampe dienen wiederum Kehrtunnel, um ins Tal zu gelangen.

Kommt mit dem Gotthard Tunnel das Aus für die St. Gotthard Bahn?

Um diesen Steigungsanforderungen gerecht zu werden sind auch entsprechende Lösungen bei den Lokomotiven gefunden worden. Insgesamt werden zwei Zugmaschinen benötigt. Neben dem Lokdepot von Erstfeld steht sogar eine der legendären Gotthard Lokomotiven „Krokodil“.

Aktuell feiert die St. Gotthard-Bahn ihr 125-jähriges Jubiläum mit zahlreichen Festen und soll auch zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt werden. Jedoch wird ihr Betrieb mit der Fertigstellung des im Bau befindlichen Gotthard-Basistunnels vermutlich eingestellt.

Daher bietet sich für jeden Natur- oder Technikfreund in diesem oder den nächsten Jahren eine Zugreise von Luzern nach Chiasso oder Mailand an.

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