Ticino Route Express – Vom Wallis über Nufenen nach Airolo

In Oberwald im Wallis setzt sich das gelbe Postauto mit seinen Passagieren in Bewegung. Der Ticino Route Express beginnt seine rund vierstündige Reise nach Andermatt. Oberwald selbst liegt zu Füssen der Alpen. Der kleine Ort im Schweizer Wallis ist beschaulich und urtümlich geblieben. Ab 1915 hat Oberwald durch die Furka-Oberalp-Bahn eine Schienenverbindung nach Brig und in andere Ortschaften.

Zuerst steht die Alpenüberquerung über den Nufenenpass auf dem Programm. Seit den 1960er Jahren gibt es die Passstraße über die Alpen, vom Kanton Wallis in den Kanton Tessin. Fast 2500 Meter hoch liegt der Nufenenpass. Bergab geht es nun auf das Val Bedretto – das Bedrettotal – zu. Vom Nufenenpass bis zur Stalvedro-Schlucht reicht das Schweizer Tal, bis nach Airolo. Wenn es hier glitzert, liegt das an Kristallen, die das Licht der Sonnen brechen und reflektieren. Bergkristalle kommen im Bedrettotal häufig vor. Man kann sich sogar – gegen eine kleine Gebühr – selbst auf die Schatzsuche begeben. Leventina nennt man das Tessiner Tal, das sich von Airolo bis zum St. Gotthard erstreckt. Airolo liegt in der Alta Leventina, über der Piottinoschlucht. Das Gotthardmassiv und der Gotthardpass haben in der Entwicklung der Ortschaft eine wichtige Rolle gespielt. Sehr früh schon ist Airolo ein wichtiger Verkehrsknoten. Im Winter kommen zahlreiche Skisportler hierher, den Sommer über erkunden Wanderer und Freizeitsportler die Umgebung.

Mit dem Ticino Route Express über den Gotthard

Der Ticino Route Express fährt auf den Gotthardpass zu. Über 2100 Meter hoch liegt der Bergkamm des Gotthardmassivs. Im Gotthard Museum erfahren interessierte Besucher Wissenswertes über den Sankt Gotthard, die Gotthard Passstraße und vieles mehr. Im 19. Jahrhundert, als der St. Gotthard Pass noch gegen Feinde verteidigt werden musste, wurde Forte Airolo erbaut. Heute dient die ehemalige Festung Forte Airolo als Ausstellungsfläche für das Militärmuseum. Das Postauto folgt der Passstraße hinunter ins Tal, bis das Ziel der Reise – Andermatt – erreicht ist.

Die Reuss durchfließt die Schöllenenschlucht nahe Andermatt. Diese tiefe Schlucht machte es lange Zeit unmöglich, den Gotthard zu passieren. Erst mit dem erfolgreichen Bau der Teufelsbrücke im 13. Jahrhundert wurde der Gotthardpass zur wichtigsten Verkehrsstrecke über die Alpen. Ende des 18. Jahrhunderts dann kam es zu erbitterten Kämpfen rund um die Schöllenenschlucht. Napoleons Soldaten trafen mit russischen Kämpfern unter General Suworow zusammen. Ein Kreuz, sorgsam in den Fels gemeißelt, gedenkt der Soldaten, die bei diesen Kämpfen ums Leben kamen.

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