Alphorn

Das Alpenhorn – Traditionelles Schweizer Blasinstrument

Alpenhorn – Alpenhorn Bläser

Bei dem Gedanken an die Schweizer Berge kommt fast automatisch die Assoziation mit dem Alphorn. Der erste schriftliche Beweis für die Existenz von Alpenhörnern in der Schweiz geht auf das 16. Jahrhundert zurück. Das Alpenhorn war europaweit verbreitet, doch das Blasinstrument geriet fast gänzlich in Vergessenheit.

Einfache Hörner aus Holz findet man auf der ganzen Welt. Das Didgeridoo aus Australien kommt beispielsweise schon auf Höhlenzeichnungen vor und wird bis heute gespielt. Sie alle dienten dazu, sich über Distanzen hinweg zu verständigen oder Feinde in die Flucht zu schlagen. Hirten benutzten die Blasinstrumente später für ihre Arbeit mit den Nutztieren.

Musiker zählen das Instrument aus Holz zu den Blechbläsern – weil man ihm mit der gleichen Anblastechnik Töne entlockt. Der Alphornbläser erzeugt die unterschiedlichen Töne mit dem Mund, denn Ventile oder ähnliches besitzt das Alpenhorn nicht.

Verschiedene Tonarten der Schweizer Alpenhörner erreicht man, indem man die Länge des Resonanzkörpers, also des Alphornes selbst, variiert. Die Durchschnittslänge eines Alphorns beträgt etwa 3,5 Meter, das bisher längste Alpenhorn misst stolze 47 Meter!

Der Bau eines Schweizer Alpenhorns

Das Instrument wird traditionell aus massivem Fichtenholz geschnitzt. Die Bäume wuchsen am Hang und wiesen dadurch bereits die gewünschte Krümmung auf. Heutzutage kommen neben Holz auch Glas- und Carbonfasern zum Einsatz. Schweizer Alpenhörner lassen sich in zwei Bauformen unterteilen: die Berner Hörner und die Innerschweizer Hörner. Allerdings unterscheiden sich die beiden lediglich im Aussehen, genauer gesagt im Radius des Schallbechers.

Man nehme den Baumstamm einer Fichte. Für ein gekrümmtes Horn muss der Baum am Hang gewachsen sein, für die gerade Variante benötigt man natürlich einen gerade gewachsenen Baum. Dieser Stamm wird nun der Länge nach halbiert. Das Innere wird sorgfältig herausgeschabt, das Horn in Form geschnitzt. Beim Zusammensetzen der Instrumentenhälften dichtet man sie zuerst mit Wachs/ Harz ab und bindet sie dann mithilfe von Wurzeln oder Schnur fest zusammen.

Heutzutage sieht die Fertigung meist etwas anders aus: Maschinen fräsen die Hälften schneller aus als es ein Mensch je könnte. Die Alpenhörner bestehen nicht mehr aus einem Teil, sondern aus drei Stücken, die zusammengesteckt werden. Moderne Klebstoffe kommen zum Einsatz, um die Hälften fest miteinander zu verbinden. Die Fertigung in drei Teilen bringt den Vorzug mit sich, dass die Instrumente besser transportiert werden können.

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